- die BLAUE BLUME, in der Romantik das Symbol für Sehnsucht und Liebe

Nach einer alten Sage verwandelte sich ein Mädchen, welches vergeblich am Wegesrand auf die Rückkehr ihres Geliebten von einem Kreuzzug wartete, in die Wegwarte.

Diese zarte Urform des Chiccorée wurde zur Blume des Jahres 2009 ernannt.

 

 - die kleine Alchemistin

Die Wassertröpfchen auf dem Frauenmantelblatt sind kein Niederschlag, sondern von der Pflanze gefiltertes Wasser, welches sie aus eigens dafür vorgesehenen Guttationsöffnungen presst. Die Alchemisten des Mittelalters sammelten dieses Wasser und experimentierten mit dem "Sonnentau" zur Herstellung des Steins der Weisen, jenes sagenumwobenen Materials, welches unedle Metalle in Gold und Krankheit in Gesundheit verwandelt sollte. Dies taten sie zwar ohne überlieferten Erfolg, doch die Pflanze erhielt als wichtige Mitarbeiterin den wissenschaftlichen Namen "Alchemilla" (die kleine Alchemistin).

Ohne Zweifel dagegen ist die Überlieferung, daß einige Tropfen auf die Augenlider gebracht, ewige Schönheit verspricht.

- leuchtendes Blau

Die Wiesensalbeiblüte ist ein Musterbeispiel für Befruchtung und Hebelwirkung. Mit einem festen Grashalm spielt man ankommende Hummel. Mit der Spitze drückt man auf die Platte, die den Schlund versperrt. Das auf der Blüte gelandete Insekt streckt seinen Rüssel dem Nektar entgegen, und löst damit den Hebelmechanismus der Staubblätter aus. Diese senken sich wie ein Schlagbaum auf den Rücken bzw. den Hinterleib des Insektes bzw. des Grashalms und pudern diesen mit Pollenstaub ein. Bei älteren Blüten funktioniert dieser „Schlagbaum“ nicht mehr. Wie eine Schlangenzunge ragt dann der Griffel mit den beiden Nabenlappen weit aus der Blüte und nimmt bei einer Insektenlandung den von anderen Blüten mitgebrachten Pollen auf.

 

 

"Schüttle den perlenden Wein auf das Waldmeisterlein"

Dieses einfache Bowlenrezept stammt aus dem Jahre 854 von dem Prümer Benediktinermönsch Wandalbertus. Er konnte damals nicht wissen, dass der Inhaltsstoff Cumarin ziemlich genau 1150 Jahre später einmal in Verruf geräten würde.

Der natürliche, sekundäre Planzenstoff, der so angenehm nach Heu duftet, ist im Waldmeister, einigen Gräsern, im Steinklee aber auch u.a. im Zimt meist als Glykosid gespeichert und wird erst bei Zerstörung der Zelle durch Zerkleinerung oder auch Trocknung enzymatisch freigesetzt.

Um ein Zuviel an Cumarin brauchen wir uns bei der geschmacklich ausgewogenen Menge von drei Gramm Kraut (13 Stengel) pro Liter Bowle keine Gedanken zu machen und sollte am nächsten Tag doch der Kopf schmerzen, so ist das wohl eher Folge eines zu heftigen Alkoholgenusses, weil man von der süffigen Bowle nicht vor dem letzten Tropfen lassen konnte. Wohl bekomm’s.

 

der Tausendsassa 

Einer einzigen Löwenzahnblüte entfliegen zwischen 200 und 500 perfekte Minifallschirmchen mit Springer (Samen) darunter.

Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb der Löwenzahn auf der nördlichen Erdhalbkugel so erfolgreich ist. Gut, dass er es ist, so können wir reichlich Delikatessen auf dem Gartenrasen ernten.

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